Biebernheim
Die Entwicklung in
der Zeit
zwischen dem
300-jährigen Kirchenjubiläum
2005
bis zur
Bezirkszusammenlegung 2017
Nach
dem Brand von 1705 wurde das 300-jährige Jubiläum der
Wiedererrichtung der Biebernheimer Kirche am Reformationsfest 2005
gefeiert. Im Festgottesdienst würdigte Wili Lips, der zeitweise
auch im Stiftsrat des Evangelischen Stiftes zu St. Goar engagiert
war, die Ereignisse mit seinem Vortrag zur Biebernheimer Geschichte.
Neben dem Rückblick auf die großen Ereignisse ist aber auch eine personelle Konstanz in der Biebernheimer Kirchengemeinde bemerkenswert.
Der
Küsterdienst lag 120 Jahre in den Händen der Familie
Jakobi. Die Betreuung der Biebernheimer Kirche wurde als
"Familientradition" beginnend mit Großvater Philipp
Jakobi von Vater Heinrich Jakobi und ihm folgend seiner Witwe
Wilhelmine Jakobi und dann von August Scherer und Adele, geb. Jakobi,
fortgeführt, bis sie schließlich altersbedingt 1996 in den
Ruhestand traten.
Nachfolgend wurde der Küsterdienst von
Stefan und Nicole Kramer übernommen, die zu der Zeit auch die
Kinder- und Jugendarbeit in Biebernheim geleitet hat. Ab Frühjahr
2000 wurde die Kirche von Erna und Horst Pabst betreut, der auch
zeitweise dem Presbyterium und dem Bauausschuss als Baukirchmeister
angehörte.
Auch im Organistendienst ist eine große Beständigkeit zu verzeichnen. Organistin Else Mebus, die ihrerseits den Dienst bereits von ihrem Vater übernommen hatte, war 68 Jahre aktiv, bis sie schließlich 2002 in den Ruhestand trat. Im Oktober 2003 wurde sie für ihre außerordentlich langjährige nebenamtliche Tätigkeit mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Ihr Dienst in Biebernheim wurde von Sohn Harald Mebus fortgeführt, der bereits ab 1981 als Organist in Werlau und Holzfeld eingesetzt war. Seinem Engagement verdankt die Evangelische Kirchengemeinde ihr Web-Portal, das 2003 von ihm eingerichtet und dann ab 2004 vom Redaktionsteam des Öffentlichkeitsausschusses der Kirchengemeinde unter dem Vorsitz von Pfr. Hans-Dieter Brenner weiter betrieben wurde.
Zur
Instandhaltung der Biebernheimer Kirche waren verschiedene Maßnahmen
erforderlich. 1987 erfolgte eine Restaurierung der Orgel durch die
Firma Nicolaus & Förster. In den Jahren 1994 und 1997 wurde
die Renovierung der Fußbodendielen durchgeführt. Dabei
wurde auch eine der Kirchenbänke aus der vorderen Reihe links im
Kirchenschiff ausgebaut, um den Kirchenbesuchern eine größere
Kniefreiheit zu schaffen, und an der Rückwand im Sälchen
aufgestellt.
Ebenfalls im Sälchen aufgestellt wurde der alte
Kirchturmhahn zur Anschauung, der 2003 instabil geworden war und
gegen eine Replik ausgetauscht werden musste. In den Jahren 2005 bis
2006 wurden Ausbesserungen in der Deckenbemalung von Maler Decker
ausgeführt. Zum Jahresende 2008 wurde die einsturzgefährdete
Stützmauer zum Anwesen Pabst teilweise neu aufgemauert.
Aktuell muss bei einer Rissbildung im Mauerwerk
Abhilfe geschaffen werden.
Zur
Zeit des Kirchenjubiläums entfaltete sich in und um das
Gemeindehaus im Uhlenhorst ein vielfältig ausgeprägtes
Gemeindeleben der unterschiedlichen Gruppen und Kreise.
Auf der
Höhe vieler Gemeindeaktivitäten jedoch beginnen sich auch
in Biebernheim die allgemein-gesellschaftlich schwieriger werdenden
Verhältnisse auszuwirken.
Obwohl
das Haus noch 1994 renoviert und eine Grundsanierung durchgeführt,
die Heizung erneuert und eine energiesparende Außenisolierung
angebracht wurde, war bald abzusehen, dass das Gebäude
langfristig nicht im Besitz der Gemeinde
gehalten werden konnte.
In
Folge der Im Kirchenkreis beginnenden Umstrukturierungsmaßnahmen
mit Pfarrstellenzusammenlegungen wurden die Gemeinden, die mit ihrem
Finanzhaushalt an ihre Grenzen geraten waren, aufgefordert, sich von
kostenintensiven Gebäuden zu trennen. Da es sich immer wieder
zeigte, dass die von der Kirche
abseitige Lage ungünstig war, wurde das Haus schließlich
2012 als Wohnhaus an Privatleute verkauft.
Bis dahin wurde das
Gemeindehaus zunächst von Adele & August Scherer
zwischenzeitlich von Hannelore Eschenauer und schließlich von
Helga Weber betreut.
In dieser Zeit gehörten dem Presbyterium zeitweise Horst Hilgert, Monika Hoffmann, Thea Lips, Reinhold Kroll, Boris Mehl und Alfred Spormann, lange Jahre als Vorsitzender, an.
Eine erste spürbare Veränderung im "Alltagsbetrieb" muss die Gemeinde 2009 verkraften, nachdem im Zuge der Gemeindekooperation mit Boppard Pfr. Hans-Dieter Brenner nur noch eingeschränkt zur Verfügung steht. Die Beendigung der Kooperation mit der gemeinsamen "Regionalstelle für Kinder- und Jugendarbeit im ländlichen Raum" in Bacharach bringt weitere Veränderungen im Gemeindebetrieb mit sich. Mit dem Verkauf des Biebernheimer Gemeindehauses 2012 mussten sich die hier beheimateten Gemeindegruppen aus der Kinder-, Jungschar-, Jugend-, Frauen- und Senioren-Arbeit nun räumlich umorganisieren.
Der Frauen-Bibelgesprächskreis von Gudrun Kroll stellt seine Treffen ein. Der Jugendclub organisiert sich selbstständig und bemüht sich um eigene Räumlichkeiten in Kooperation mit dem Sportverein. Der Senioren-Mittagstisch, der ab 2007 im Haus monatlich zu Gast war, trifft sich fortan, solange die "Linde" noch besteht, abwechselnd in beiden Lokalen, später nur noch im "Rebstock".
Die Kindergruppen weichen in die alte Schule aus. Gelegentlich gibt es zunächst noch für die Jungschar-Kinder Projektveranstaltungen, die von einem jugendlichen Helferteam um Andrea Friedrich angeboten werden, später aber auch nicht mehr weitergeführt werden können.
Der kirchliche Unterricht findet inzwischen auf Grund der Zusammenlegung der Unterrichtsgruppen in St. Goar statt.
Die einzige der Biebernheimer Gemeindegruppen, die vom Gemeindehausverkauf nicht betroffen ist, weil die Chorproben in den Räumen der alten Schule stattfanden, sind die ChoryFeen, die sich 2006 auf Initiative von Angelika Müller und Marlies Abele mit Dirigent Karl-Heinz Kurek als Gospelchor gegründet hatten.
Das gottesdienstliche Leben im Ort erfährt bemerkenswerte Impulse, als ab 2007 die Quetschekerb-Gottesdienste in Folge des 125-jährigen Jubiläums 2007 jährlich im Festzelt gefeiert werden. Ab Pfingsten 2010 gibt es auch Festgottesdienste auf dem Sportplatz und gelegentlich auch zu den Festen der Freiwilligen Feuerwehr. Auch der sonntägliche Gottesdienstbesuch ist in Biebernheim im allgemeinen Vergleich überdurchschnittlich gut, am Altersquerschnitt der Gottesdienstbesucher ist erkennbar, dass hier ein fortführender "Generationenumbruch" zustande gekommen ist.
Im Krippenspielkreis, der sich in der Vorweihnachtzeit in der Kirche trifft, engagieren sich Arnd und Andrea Friedrich.
Helmut Pabst übernimmt gelegentlich Organistenvertretung bei Amtshandlungen.
Im
Lektorenkreis sind Wilma Kemmer (ChoryFeen), Alexander Müller
(Presbyterium, Öffentlichkeitsausschuss und
STIMME-Redaktionsteam), Horst Pabst (Küsterdienst), Heiner Roth
(Gottesdienst) bis 2017 und Sina Stein (ChoryFeen) aktiv.
Daneben
gehört Hardy Willger seit 2016 dem Presbyterium und dem
Stiftsrat und Wolf-Kristian Wolf dem 2017 neu gebildeten
STIMME-Redaktionsteam und dem Öffentlichkeitsausschuss an.
Im
immer noch aktiven Frauenkreis gelingt ein Generationenwechsel nicht
mehr. An den regelmäßigen Zusammenkünften beteiligt
sind noch Thea Lips (zeitweilig auch im Presbyterium und
Diakoneausschuss der Kirchengemeinde als Diakoniekirchmeisterin),
Lieselotte Muders, Erna Pabst (Küsterdienst), Inge Sohler
(Geburtstags-besuchsdienst), Alwine Stein, Hannelore
Wilger-Kalinowski, die gleichzeitig auch im
Adventsbesuchsdienst-Kreis engagiert sind, und Helga Kramb.
Die
regelmäßigen Treffen finden nach dem Gemeindehausverkauf
im Haus Sohler statt. Der Frauenkreis unternimmt jährlich
Ausflüge, an denen auch die Männer beteiligt sind.
Im
Geburtstagsbesuchsdienstkreis für Biebernheim ist mit Inge
Sohler zusammen Judith Terhag aktiv, die auch dem Presbyterium, dem
Diakonieausschuss und dem STIMME-Redaktionsteam der Kirchengemeinde
angehört und die Tafelausgabestelle in Oberwesel leitet.
In
Kooperation mit den Biebernheimern ist der Besuchsdienst für
Urbar und Niederburg eingerichtet. Hier werden die Besuche von
Reinhold Kroll übernommen, der als Prädikant regelmäßig
im Gottesdienstplan eingesetzt ist, seit langen Jahren dem
Presbyterium angehört, den Ausschuss für Theologie und
Gottesdienst leitet und hier die ökumenische Arbeit der
Kirchengemeinde strukturiert. Daneben gehört er dem
Diakonieausschuss an und organisiert als Diakoniekirchmeister den
ökumenischen Arbeitskreis für Flüchtlingshilfe in der
Verbandsgemeinde, der in Folge des syrischen Flüchtlingswelle
2014 / 2015 gebildet wird.
Von 2010 bis 2016 wohnt Pfr. Hans-Dieter Brenner in Biebernheim. Danach versieht er seinen Dienst von seinem in Emmelshausen gewählten Wohnsitz aus bis zum Eintritt in den Ruhestand im August 2017. Die pfarramtliche Versorgung von Biebernheim erfolgt danach durch die verbliebene Pfarrstelle in St. Goar. - (HDB-2017)
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